Wem die gebaute Lebenswelt gehört, der hat logischerweise auch das Recht sie zu transformieren. Prozesse der legalen oder illegalen Aneignung und Enteignung begleiten daher fast immer die Veränderung städtebaulicher Situationen. Fadi El-Khoury, Besitzer des legendären Hotel St. Georges direkt an der Beiruter Bucht, weigert sich standhaft, sein im Krieg stark beschädigtes Gebäude der Immobilienfirma Solidere zu überlassen. Solidere entwickelt seit 1994 im Auftrag Rafik Hariris das Areal entlang der Mittelmeerküste. Neben den neuen Luxushotels entstand an der ehemaligen St. Georges Bay eine Marina für Segelyachten und Cafés. Die kleinen Fischerboote wurden verbannt. Das Hotelgebäude ist somit das letzte nicht restaurierte Relikt einer vergangenen Zeit. Solidere ist mit seiner Stadtentwicklungspolitik, die lange Zeit die Interessen von weiten Teilen der libanesischen Bevölkerung ignoriert hat, immer wieder auf großen Widerstand gestoßen. Das Hotel St. Georges ist dabei Ikone und Sprachrohr zugleich. Das 2004 angebrachte Protest- Plakat „Stop Solidere“ wurde im Sommer 2013 um den Zusatz „and discrimination“ erweitert, nachdem einer äthiopischen Migrantin der Zugang zum Swimming Pool vor dem Hotelgebäude verwehrt worden war.