Die via Massenmedien in die Welt übertragenen Bilder der Straßen von Tunis, Kairo, Istanbul oder Beirut sind geprägt von den Momenten der Ausnahme. Brennende Barrikaden, Panzer und von Bomben zerfetzte Autos bestimmen die Visualität der TV-Nachrichten und Zeitungstitelblätter und damit auch die Vorstellung derjenigen, die nicht das Privileg haben, sich vor Ort ihr eigenes Bild zu machen. Selbst in Zeiten größter politischer Anspannung jedoch gibt es den Alltag von Menschen, die Lebensmittel und andere Güter kaufen und verkaufen, sich begegnen und austauschen, durch die Stadt zur Arbeit fahren oder andere Besorgungen erledigen. Wie jede Region der Welt ist auch der Nahe Osten ein Gebiet, das „nicht nur durch die Handlungen der Eliten, des Militärs und durch ausländische Intrigen bestimmt wird, sondern durch den Einfluss ganz normaler Menschen.“ (Bayat)
Aufnahme des Tahrir Platz, Kairo, am 1. November 2013.