Zahlreiche Faktoren können die Nutzung der Ränder des Meeres und ganzer Regionen im Hinterland verändern: wirtschaftlicher Aufschwung und Abschwung, die Neubestimmung von politischen und gesellschaftlichen Grenzen führen zu Neubau, Abriss und Umnutzung. Der Hafen von Triest hatte wegen seiner Lage im nördlichen Mittelmeer lange Zeit zentrale Bedeutung für die Handelsbeziehungen zwischen Mitteleuropa und dem Nahen Osten – vor allem nach der Eröffnung des Suez-Kanals. Die neuen Grenzen zwischen Italien und Jugoslawien versetzten Triest in eine problematische Randlage zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Seit dem Beitritt Sloweniens zur EU schließlich muss Triest mit dem Hafen im benachbarten Koper konkurrieren. Die verwaisten Hallen des alten Hafens harren derweil einer Wiedererweckung. Nicht überall führt der Reiz des Maritimen automatisch zur Belebung der postindustriellen Architektur durch die creative industry oder ausgehfreudige Jugendliche wie in Barcelona oder Thessaloniki.