Die unterschiedlichen Formen der Mobilität der Menschen in der Mittelmeer Region – Flucht und Migration, Urlaub und Kulturaustausch, Sommer-Heimkehr oder Winter-Flucht – haben die Unterscheidung von permanentem und temporärem Aufenthalt obsolet gemacht. Der Heimathafen ist nur Durchgangsstation auf dem Weg zum Ort des nächsten temporären Aufenthalts. Nicht nur Tanger MED, sondern auch die Fährhäfen in den spanischen Exklaven Ceuta und (wie hier) Melilla sind Distributions-Stationen im Norden Marokkos für die Urlauber und Heimkehrer vom europäischen Festland. Die Schleusen der Fährschiffe sind dabei die selben, die der sogenannten „illegalen Migration“ als Tor nach Europa dienen. Bei einer Kontrollaktion der spanischen Polizei unter Einsatz von Spezialtechnik wie Herzschlagmessgeräten im September 2012 wurden in Melilla an einem Tag 133 in LKWs versteckte Flüchtlinge und Migranten entdeckt.