Die Frage nach Europa stellt sich dem Flüchtling aus entgegengesetzter Perspektive: nicht wo es aufhört, sondern wo es anfängt, bestimmt die Lebensbedingungen. Und für den Flüchtling aus Eritrea fängt „Europa“ dort an, wo ihm Sicherheit garantiert wird. Weder das Bürgerkriegsland Libyen noch sein aktuelles Aufenthaltsland Tunesien erfüllen dieses Kriterium. Gesehen werden, und sei es nur von der Kamera eines vermeintlich unverdächtigen Kunstprojekts, bedeutet Identifizierbarkeit und damit Unsicherheit. Der Deckel des Kameraobjektivs bleibt bei dieser Aufnahme auf Bitte des Befragten also verschlossen.