Wenn die Lautsprecherstimme die im Theatro Dassous in Thessaloniki versammelten Besucher bittet, ihre Mobiltelefone auszuschalten, um die nun beginnende Aufführung von Sophokles’ „Trachinierinnen“ nicht zu stören, dann prallen in
diesem Moment zwei durch mehrere Tausend Jahre getrennte soziale Praktiken aufeinander. Das Theater ist dennoch gut gefüllt. Während sich die Blicke des Publikums gespannt auf die Bühne richten, fängt der Blick der Kamera die Menschen ein, die aufgereiht im Halbrund beim Löschen des Lichts wie verabredet gemeinsam verstummen.