Die „Castells“ sind, obwohl bei Straßenfesten auf öffentlichen Plätzen praktiziert, eher als Gemeinschaftserlebnis für die Ausführenden bestimmt denn als akrobatische Darbietung für das Publikum. Für die „Fakir-Show“ gilt das Gegenteil. Der Massentourismus reproduziert und verkauft die Bilder von vermeintlich authentischen lokalen Praktiken. Es ist Nebensaison im Regency Hotel Monastir in Tunesien, eine Woche nach dem vereitelten Selbstmordattentat auf der Straße vor dem Hotel. Als wir unsere Kamera vor der Bühne der „Fakir-Show“ aufstellen, sind wir die einzigen Gäste, freudig begrüßt vom achtköpfigen Team der Animateure. Auch der Hinweis darauf, dass unsere Interessen an der Show rein künstlerischer Art sind, hat uns die Mitmachszene fürs Publikum nicht erspart. Die Kamera war zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon abgeschaltet.